Samstag - 21.08.2010 - Kustavi - Turku


von den Inseln nach Turku

Von unserem ruhigen Übernachtungsplatz auf Kustavi fahren wir zunächst Richtung Fähranleger, wo wir die "Jeremias-Höhlen' erwandern. Diese entpuppen sich als Geröllhaufen an einer abbrechenden Steilküste, die durchaus höhlenartige Lücken zwischen den Blöcken bilden. Nun ja. Danach fahren wir heute auf recht direktem Weg (eine abkürzende Fähre geht nicht mehr wg. Saisonende) nach Turku. Wir besichtigen die Burg (von außen), das Seefahrtsmuseum (insbesondere die Museumsschiffe, zwei große Segler und zwei Kriegsschiffe aus dem 20. Jhdt.), dann die Innenstadt.

die Festung von Turku



im Seefahrtsmuseum



Kunst am Hafen


Der Dom ist nicht zugänglich (es läuft gerade eine Trauung). Sehr interessant ist eine uraltes Handwerkerviertel aus einfachen Holzhäusern, das erhalten blieb und nun restauriert ist. Wir erwischen eine Art "Tag der offenen Tür", an dem alle Häuser "bewohnt" sind und die Handwerke gezeigt werden.

alte Handwerker-Höfe



eine Wohn- und Arbeitsstube



Arbeit mit Stroh


Danach gehen wir noch in den Untergrund - ein historisches Museum erschließt den Boden 8m unter dem heutigen Straßenniveau und zeigt anhand der Fundamente die Stadtgeschichte auf. Wir übernachten auf der Naherholungs-Insel 'Ruissalo' von Turku.

Sonntag - 22.08.2010 - Turku - Rauma


von Turku nordwärts

In der Nacht hat es noch öfter geschauert, aber heute morgen sieht der Himmel wieder gut aus. Wir fahren zunächst wenige Kilometer zum botanischen Garten der Stadt Turku. Das Freigelände kostet keinen Eintritt und wir machen einmal wieder fleißig Blumenbilder (Makrofotos), vor allem mit dem Lensbaby (ein Spezialobjektiv).

im botanischen Garten von Turku



im botanischen Garten von Turku



im botanischen Garten von Turku



im botanischen Garten von Turku


Zwei Stunden und 200 Bilder später ziehen wir dann weiter in Richtung Norden. Erster Stop ist in Uusikaupunki, das sich allerdings als Nest entpuppt und darum nur zum Einkaufen genutzt wird. Weiter fahren wir erneut eine Runde durch die Schären, diese hier ist aber kleiner. Leider ist die Straße nicht durchgehend geteert. Eine schöne alte Holzkirche in Pyhämaa ist leider geschlossen. Letzter Abstecher ist ein historisches Gräberfeld am Saarnijärvi östlich von Rauma. Äußerlich liegen dort Steinhaufen, es sind aber Grabanlagen aus der frühen Eisenzeit, die es in der Moderne sogar auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geschafft haben.

Grabanlage aus der Eisenzeit



Abendstimmung am See


Das andere Welterbe hier in Rauma - die historische Innenstadt - heben wir uns für morgen auf. Gegen 18:00 erreichen wir den hiesigen Luxus-Campingplatz und schaffen es sogar noch, erstmals Wäsche zu waschen. Ein schöner Sonnenuntergang beschließt den Tag.

Montag - 23.08.2010 - Rauma - Björkö


auf ins Kvarken-Gebiet

Nachts kommt Wind auf, gegen Morgen gibt es einen Schauer. Als wir aufstehen, ist das Wetter wieder wie am Vortag: Sonne mit einzelnen Wolken. Wir fahren in die Innenstadt von Rauma und besichtigen Weltkulturerbe No.1 - das große, alte Holzhausviertel (600 Häuser). Diese Häuser sind deutlich jünger als das Handwerkerviertel in Turku, in allen Farben gestrichen und real bewohnt, d.h. innen auch modern ausgestattet.

in der Altstadt von Rauma



in der Altstadt von Rauma



in der Altstadt von Rauma


Nach einigem Bummeln machen wir uns auf den Weg nach Poori. Dort fahren wir in die Stadt, aber gleich weiter zu einem Außenhafen (Reposaari), wo es ein vorzügliches Fischrestaurant (betrieben von der lokalen Genossenschaft) mit Mittagsbuffet geben soll. Das stimmt - das Restaurant ist dort, es hat geöffnet und das Mittagsmenü ist ertklassig. Nach einem Spaziergang auf der Hafenmole beschließen wir heute noch nach Vaasa zu fahren (ca. 200km).

an der Außenmole von Poori



unterwegs


Vaasa erreichen wir gegen 17:45. Die Tourist-Info hat noch geöffnet und wir holen Prospekte. Nach einer Visite im Hafen (Fähre nach Schweden für Donnerstag buchen) fahren wir noch raus über Replot nach Björkö - eine der äußersten Inseln im Kvarken-Archipel, die noch einen Straßenanschluss haben. Einen ordentlichen Camping gibt es nicht - wir stellen uns auf der Landspitze auf einen Parkplatz an der Marina, hier wollen wir Morgen wandern gehen.

im Hafen von Björkö


Dienstag - 24.08.2010 - Björkö - Seinäjoki


Natur und Architektur

Die Nacht ist ruhig geblieben in Svedjehamn. Es ist aber bedeckt und kühl und wird über den ganzen Tag so bleiben. Wir machen unsere Wanderung im Gebiet des ständig neu entstehenden Landes (Landhebung). Das sieht sehr spannend aus, speziell wenn man es von einem extra gebauten 20m hohen Aussichtsturm betrachtet.

Blaubeeren sammeln



auf der Wanderung im Neuland



Blick auf wachsendes Land



Blick auf wachsendes Land


Nach unserer Wanderung fahren wir langsam wieder zurück nach Vaasa. In der Stadt besichtigen wir das Museum wo die unter Unesco-Schutz gestellte Gegend noch weiter dargestellt wird. Vorher fahren wir den Campingplatz in Vaasa an. Der ist eigentlich wg. Saisonende geschlossen, aber wir hoffen den dringenden Refresh unserer Tanks trotzdem machen zu können. Das gelingt und wir erfahren auch, dass wir in der Nacht auf Donnerstag hier stehen können. Das ist gut, denn wir wollen ja um 8:00 ganz in der Nähe am Fähr-Check-in nach Schweden sein.

Wir besuchen das Stadtmuseum mit div. Sammlungen, natürlich auch einer Abteilung über die Landhebung im Kvarken- Gebiet.

Im Anschluß fahren wir noch ins Landesinnere nach Seinäjoki. Die Stadt hat zwei Vorteile: 1. einen geöffneten Campingplatz, 2. eine Kirche und ein darum gruppiertes Gebäudeensemble, die von Herrn Alvar Aalto gestaltet wurden. Unterwegs beginnt es stärker zu regnen. Wir fahren nur noch zum Campingplatz.

Mittwoch - 25.08.2010 - Seinäjoki - Umeaa


Sprung über das Bottnische Meer

Am Morgen ist das Wetter besser, es ist trocken und es gibt Wolkenlücken. Wir fahren als erstes in die Innenstadt und besichtigen die Kirche und die übrigen von Alvar Aalto gestalteten Gebäude. Wir haben Glück - die Kirche ist eigentlich nur nachmittags geöffnet - heute sind aber Schulklassen hier und so kommen auch wir zu einem Blick in den Kirchenraum, der mehr wie eine Konzerthalle anmutet und offenbar dazu auch genutzt wurde.

die Kirche von Alvar Aalto



im Innenraum



Teil des Stadttheaters


Danach fahren wir, begleitet von heftigen Regenschauern wieder nach Vaasa. Wir wollen und die Innenstadt noch etwas näher anschauen, u.a. ein altes Kasernenviertel (Holzgebäude) aus dem 19. Jhdt, das nun unter Schutz steht und wohl in der nächsten Zeit überarbeitet werden wird. Zuvor checken wir, ob wir nicht schon die Fähre heute Nachmittag nach Schweden nehmen können.

im alten Kasernenviertel von Vaasa



im alten Kasernenviertel von Vaasa


Das Umbuchen gelingt und so fahren wir gg. 14:30 auf die Fähre RG I, eine schlichte LKW-Fähre, die uns in 4,5 Stunden nach Umeaa bringt. Damit sind wir in Schweden und haben auch unsere heimatliche Zeitzone wieder. Der Empfang in Schweden ist aber nicht überschwänglich: es ist dicht bewölkt, regnet und es gibt eine Alkohol-Massenkontrolle für die meisten Kfz-Lenker, die von der Fähre kommen.

unterwegs nach Schweden


Wir erreichen den Campingplatz. Check-in ist eigentlich nur bis 17:00 - wir haben Glück - es ist noch jemand da, der uns auf den Platz lässt.

Donnerstag - 26.08.2010 - Umeaa - Norrfällsviken


an der Hohen Küste

Heute morgen ist es bezogen, nieselt ein klein wenig. Wir fahren zunächst auf eine kleine Landspitze bei Umeaa (Strömbäck) und spazieren ein wenig herum. Die Gegend ist Naherholungsgebiet von Umeaa - die Grillplätze sind gut gepflegt - die Landschaft ist aber nicht so spannend.

im Wald der Yoga-Bäume



im Wald der Yoga-Bäume


Weiter geht es nach Skagsudde. Der Ort hat ein Museum für den Surströmming (der geruchsintensive fermentierten Hering in Dosen, den man auch als mehrfacher Schwedenfahrer nicht probiert haben muss). Das Museum meiden wir konsequent auch und gehen vor zum Leuchtturm - hier gibt es zwei kurze Trails entlang der sehr felsigen Küste, die mit Infotafeln garniert sind - die Landschaft unterscheidet sich hier stark von der finnischen Uferseite, eher norwegisch in der Anmutung.

der Hafen von Skagsudde



der Hafen von Skagsudde



Lotse im Einsatz vor Skagsudde


Weiter geht es nach Örnsköldsvik. Wir besuchen die erstklassig ausgestattete Touristen-Info und bekommen am Rande mit, dass in 2 Tagen der König erwartet wird - eine Teilstrecke der neuen Hochgeschwindigkeits-Bahn "Botnia-Banan" wird eröffnet (Umeaa - Ö-vik). Da wird am Sonntag wohl die ganze Stadt auf den Beinen sein. Wir bummeln die Einkaufsstraße einmal auf und ab - schönes Städtchen, schöne Läden. Beim Verlassen der Stadt sehen wir ein Schild - Werks-Outlet von Fjällräven. Da müssen wir natürlich hin und tatsächlich erwerben wir ein paar Stücke dort. Schließlich fahren wir noch einige Kilometer zu unserem heutigen Tagesziel Norrfällsviken. Der Campingplatz liegt schön auf einer Landspitze. Direkt vom Platz aus kann man eine Abendwanderung über große "Klappersteinfelder" machen - rundgewaschene Grobkieselfelder, die durch aufs Land geschobenes Eis der Ostsee entstehen.

unterwegs zwischen Klappersteinen



Aussichtspunkt am Weg - darunter Klappersteine


Infolge der Landhebung aber eben nicht immer wieder an der gleichen Stelle, so dass große Flächen zusammenkommen. Darin zu Wandern ist mühselig, die Landschaft ist aber durchaus eindrucksvoll.

Freitag - 27.08.2010 - Norrfällsviken - Härnosand


an der Küste südwärts

Heute morgen wandern fahren wir in den Skuleskogen Nationalpark. Wir machen die Wanderung zum Slaatdalsskrevan, einer tiefen Scharten im Küstenfelsen, 7m breit und 40m tief. Man kann dort hindurchwandern.

unterwegs zur Wanderung



am Wegesrand



am Wegesrand


Inklusive Besteigung des Slaattsdalsberget (260 m) und dem Rückweg in Küstennähe zurück hat die Tour ca. 14 km und man ist wegen des schwierigen Geländes 4-5 Stunden unterwegs. Das Wetter ist wieder wechselnd bewölkt, zwischenzeitig sind ein Paar Tropfen in der Luft, aber nicht genug zum nass werden.

auf dem Slaattsdalsberget



auf dem Slaattsdalsberget



die Slaatdalsskrevan


Nach der Wanderung fahren wir die E4 weiter südwärts noch bis Härnösand. Dort kaufen wir ein, gehen kurz durch die Stadt (hier muss gerade ein Fest zu Ende sein, die Straßenhändler bauen gerade ab). Dann fahren wir zum Campingplatz direkt am Meer.

unterwegs



unterwegs



unterwegs



unterwegs




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